Montag, 2. Dezember 2013

How To Survive In Mumbai Part III {Whoop, Whoop, The Train Comes}


Nachdem ihr jetzt mehr über die Esskultur und Sehenswürdigkeiten Mumbai's wisst, solltet ihr erfahren, wie man sich in dieser Großen Stadt fortbewegt. Ja, Fortbewegung und Verkehr ist ein großes Thema dort, und sich damit erst einmal zurecht zu finden, ist ein großes Erfolgserlebnis. 
Die Straßen sind voll bis oben hin, es gibt keine Streifen zur Orientierung, an eine Ordnung hält sich keiner. An jeder Ecke hupt es und tutet es und jeder hat etwas zu tun und eilt ohne Rücksicht durch die Straßen. Als Fahrradliebende hatte ich keine Chance. Ich habe ein ganzes Jahr kein einziges mal in die Pedalen getreten. 
Das einzige, was hilft: Rhikhshaw fahren!
Rhikhshaws sind diese kleinen schwarz / gelben Taxis auf drei Rädern, die unglaublich stinken und einen süßen Quäk - Laut von sich geben, wenn sie hupen. An Straßen ohne Bürgersteig und über mittelmäßig lange Strecken lohnt es sich, mit diesen praktischen Dingern mitzufahren. Man stelle sich an den Straßenrand, hebe einen Arm in Richtung Straße und winke. In jedem Augenblick wird dann eine Rhikhshaw anhalten und man kann einsteigen. (meistens zumindest.)


Sitzt man dann in so einer Rhikhshaw, zeigt einem ein kleines digitales "Rhikhshawmeter" mit der gelben Aufschrift "Don't touch me" oder manchmal auch "pleese dont tuch mee" oder auch "Dont touc me" an, wie viele Rupees man bezahlen soll. Es wird damit einberechnet, wie hoch die Wartezeit an Ampeln oder im  Alltäglichen Stau ist und wie viele Kilometer man gefahren ist. 
Der Grundpreis liegt momentan bei 15 Rupees und nach 1,5 Kilometern steigt er. 


Kommen wir zu meinem Lieblings- *hust* -fortbewegungsmittel!
Der Vorstadtzug! Gefürchtet im Westen wie im Osten und am meisten von den Indern selbst, ist der Vorortzug. Mit seinen offenen Türen und Gitterfenstern, mit seinen so angenehm gefüllten Waggons ist er der echte Hit der Stadt. 
Jeder Zug ist unterteilt in Männerabteile der ersten und Zweiten klasse und Frauenabteile - auch in erste und zweite Klasse unterteilt. Während es den Männern keineswegs erlaubt ist, die Frauenabteile zu betreten, dürfen Frauen auch in einem Männerabteil fahren. 
Hach wie entspannt dachte ich mir, denn die Frauenabteile sind immer so voll! - Ich bin einmal in Begleitung in einem Männerabteil gefahren und dann nie wieder. Schlimmer als sonst wurde ich angestarrt und musste pfiffe und oho's ertragen. Was wirklich schade ist, denn sonst präsentieren sich die Inder so gesittet wie möglich. 



Im Frauenabteil der zweiten Klasse gegen 6 bis 7 Uhr Abends ist die Hölle los!
Es wird gezetert und gekämpft, Ellenbogen eingesetzt und die Damen springen mehr wild als elegant auf den Zug während er noch einfährt um einen Platz zu bekommen, von dem es möglich ist, an der Zielstation auszusteigen. Nach drei Monaten war ich im Zugfahren so routiniert, dass ich es mit ihnen aufnehmen konnte (ich wurde nicht an der falschen Station wieder aus dem Zug gequetscht, noch musste ich etliche Stationen später aussteigen, weil ich nicht durch die Menge zur Tür kam). Was mich erstaunt hat, waren ein paar Zugbekanntschaften die man so macht: Die meisten Frauen nehmen immer den gleichen Zug zur selben Uhrzeit. Jeden Tag. Also kennen sich mehrere Frauen schon und wenn sie einsteigen und sich gegenseitig erkennen, grüßen sie. 
Auch ich wusste gegen Ende des Jahres genau, welche Frauen zu welcher Uhrzeit im Zug anzutreffen sind :)



Und nun zu einer Konstruktion, die ich als "unwegdenkbar" empfinde: Der "Skywalk"!  Zu finden ist solch einer an fast jeder Bahnstation der Stadt und Umgebung. Es ist ein Fußgängerweg der Über der Straße und über dem Trubel verläuft welcher von den Mumbaikar nicht sehr häufig genutzt wird. Zu meinem Glück. So konnte ich den Menschenmassen auf den Straßen ein wenig umgehen, aus gutem Grund:
(siehe Bild)

*Ich hoffe, ihr seid nicht eingeschüchtert oder davon überzeugt, dass Mumbai nicht sehenswert ist wegen dem vielen Verkehr. Es gibt tausend Sachen die die Stadt sehenswert machen, nur auf etwas wie die Fortbewegung und den Verkehr sollte man sich mental vorbereiten.* 

xx 

3 Kommentare:

  1. Wow, Mumbai ist verkehrsmäßig echt schlimmer als Bangkok/Thailand :D So wie ich das jetzt heraus gelesen habe und anhand der Bilder. Aber werde mir hoffentlich ganz bald selbst ein Bild davon machen können :D in Thailand wurde ich ja schon abgehärtet, haha (hier in Deutschland habe ich mittlerweile auch keine Angst mehr vor Autos! Hatte ich früher nämlich ziemlich doll :D)

    Freue mich auf weiter Teile und hoffe es folgen noch ganz viele! :)
    Aller liebste Grüße ♥

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  2. Das klingt wahnsinnig spannend! Ich hoffe du machst noch ewig weiter mit deinen Mumbai Posts, ich jedenfalls fand bis jetzt alle klasse! :)

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  3. Sieht ja abenteuerlich aus ;)
    Aber das erste Foto ist trotz all der negativen Dinge (zu viel Verkehr, Luftverschmutzung und so) wirklich schön... Und das mit Dem Zug gefällt mir auch voll...
    Danke übrigens für deinen Kommentar und die Hilfe ;)

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